Pirimicarb 50 WG

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Nützlingschonendes Insektizid für den Obst-, Gemüse-, Feld- und Zierpflanzenbau

Wirkstoff/Gehalt:
50% Pirimicarb

Formulierung:
Wasserlösliches Granulat (SG)
Zulassungs-Nr.: W-4367 (Racroc AG, Seon)

Verpackung:
1 kg (10 x 1kg)

Anwendungen:

Obstbau:
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Apfel*: 0,04% (0,64 kg/ha)  spritzen gegen Blattläuse. Wartefrist: 3 Wochen. Max. 2 Behandlungen pro Parzelle und Jahr im Abstand von 2-4 Wochen mit dem Wirkstoff  Pirimicarb. Netzmittelzusatz (0.05% ) empfehlenswert.

Kern- und Steinobst*: 0.02-0.04%(0.32-0.64 kg/ha) spritzen gegen Blattläuse (Röhrenläuse). Anwendung bis Ende Juni. Wartefrist: 3 Wochen. 0.02% (Aufwandmenge 0.32 kg/ha) gegen Blattläuse (Röhrenläuse). Wartefrist: 3 Wochen. Höhere Aufwandmenge bis Ende Juni, tiefere Aufwandmenge ab Juli. Max. 2 Behandlungen pro Parzelle und Jahr mit Produkten aus derselben Wirkstoffgruppe.0.04% (0.64 kg/ha) gegen Gemeine Kommaschildlaus (Teilwirkung). Spritzung auf Junglarven. Wartefrist: 3 Wochen. Max. 2 Behandlungen pro Parzelle und Jahr mit dem Wirkstoff Pirimicarb. *Die angegebene Aufwandmenge bezieht sich auf ein Baumvolumen von 10'100 m3 pro ha. Die Aufwandmenge ist gemäss den Weisungen des BLW an das Baumvolumen anzupassen.

Gemüsebau:
Rhabarber, Spargel: 500 g/ha (0.5 kg/ha) spritzen gegen Blattläuse (Röhrenläuse). Anwendung nur nach der Ernte. Max. 2 Behandlungen pro Parzelle und Jahr mit dem Wirkstoff Pirimicarb.

Aubergine, Gurken, Paprika, Tomaten:1) Konzentration 0.05% spritzen gegen Blattläuse (Röhrenläuse). Wartefrist: 1 Woche.

Mangold, Spinat 1): 500 g/ha (0.5kg/ha) spritzen gegen Blattläuse (Röhrenläuse). Wartefrist: 2 Wochen.

Gemüsebau diverse Kulturen 1)2): 500 g/ha (0.5 kg/ha) spritzen gegen Blattläuse (Röhrenläuse). Wartefrist: 1 Woche. 1) Max. 2 Behandlungen pro Kultur mit dem Wirkstoff  Pirimicarb. 2) Andenbeere, Artischocken, Asia-Salate (Brassicaceae), Bohnen, Brunnenkresse, Chicorée, Cimpa di Rapa, Erbsen, Gemüsezwiebel, Karotten, Knoblauch, Knollensellerie, Kohlarten, Kresse, Küchenkräuter, Kürbisse mit genissbarer Schale, Meerrettich, Melonen, Nüsslisalat, Ölkürbisse, Pastinake, Pepino, Puffbohne, Radies, Rande, Rettich, Rucola, Schalotten, Schwarzwurzel, Speisekohlrüben, Speisekürbisse (ungeniessbare Schale), Speisezwiebel, Stachys, Stielmus, Topinambur, Wassermelonen, Wurzelpetersilie, Zuckermais.

Salate (Gewächshaus): 0.1% gegen Salatwurzelläuse. Aufwandmenge: 5 g/m2. Überbrausen im Juni bis August. Nur zur Produktion von Setzlingen für gepflanzte Kulturen. Wartefrist: 6 Wochen. Max. 1 Behandlung pro Kultur mit dem Wirkstoff Pirimicarb.

Feldbau:
Ackerbohnen: 150 g/ha (0.15 kg/ha) spritzen gegen Blattläuse (Röhrenläuse). Wartefrist: 3 Wochen. Max. 1 Behandlung pro Kultur mit dem Wirkstoff Pirimicarb.

Eiweiss-und Konservenerbsen: 150 g/ha (0.15 kg/ha) spritzen gegen Blattläuse (Röhrenläuse). Wartefrist: 2 Wochen. Max. 1 Behandlung pro Kultur mit dem Wirkstoff Pirimicarb.

Getreide: 150 g/ha (0.15 kg/ha) spritzen gegen Blattläuse (Röhrenläuse). Wartefrist: 4 Wochen. Max. 1 Behandlung pro Kultur mit dem Wirkstoff Pirimicarb.

Kartoffeln zur Pflanzgutproduktion: 150g/ha (0.15 kg/ha) spritzen gegen Virusübertragende Blattläuse. Nur für Kartoffeln unter Tunnel-abdeckung, max. 3 Behandlungen pro Kultur mit dem Wirkstoff Pirimicarb.

Raps: 250 g/ha (0.25 kg/ha) spritzen gegen Blattläuse (Röhrenläuse) . Wartefrist: 4 Wochen. Max. 1 Behandlung pro Kultur mit dem Wirkstoff Pirimicarb.

Zuckerrüben: 250 g/ha (0.25 kg/ha) spritzen gengen Virusübertragende Blattläuse (Röhrenläuse). Anwendung in Bäumen und Sträuchern (ausserhalb Frost), Blumenkulturen, Grünpflanzen und Rosen. Max. 3 Behandlungen pro Kultur und Jahr.

Zierpflanzen Bäume und Sträucher (ausserhalb Frost), Blumenkulturen und Grünpflanzen, Rosen: Aufwandmenge: 0.05% spritzen gegen Blattläuse (Röhrenläuse). Anwendung in Bäumen und Sträuchern (ausserhalb Frost), Blumenkulturen, Grünpflanzen und Rosen. Max. 3 Behandlungen pro Kultur und Jahr.

Wichtige Hinweise / Auflagen & Bemerkungen:
SPe 8-Bienengefährlich:
Darf nur am Abend, ausserhalbe des Bienenfluges mit blühenden oder Honigtau aufweisenden Pflanzen (z.B. Kulturen, Einsaaten, Unkräuter, Nachbarkulturen, Hecken) in Kontakt kommen oder nur im geschlosssenen  Gewächshaus eingesetzt werden, sofern keine Bestäuber zugegen sind.

SPe3: Zum Schutz von Gewässerorganismen vor den Folgen von Drift muss eine unbehandelte Pufferzone zu Oberflächengewässern eingehalten werden. Im Obstbau muss die Pufferzone eine Breite von 50 m aufweisen. Bei Auberginen, Gurken, Paprika, Tomaten sowie bei Zierpflanzen beträgt die Pufferzone mind. 20 m. Im Obstbau, Gemüsebau (Freiland), Baby-Leaf, Eiweisserbsen, Zuckerrüben und Zierpflanzen muss zum Schutz vor den Folgen einer Abschwemmung eine mit einer geschlossenen Pflanzendecke bewachsene Pufferzone von mind. 6 m eingehalten werden. Ausnahmen sind in den Weisungen des BLW festgelegt. Zum Schutz von Nichtzielarthropoden vor den Folgen von Drift ist im Obstbau eine unbehandelte Pufferzone von 20 m und in Zierpflanzen von 6 m zu Biotopen (gem. Art. 18a und 18b NHG) einzuhalten. Diese Distanzen können beim Einsatz von driftreduzierenden Massnahmen gemäss den Weisungen des BLW reduziert werden.

Wirkungsspektrum- und weise:
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Pirimicarb 50 WG bekämpft eine Vielzahl unterschiedlicher Blattlausarten. Nur einige wenige Blattlausarten werden nicht erfasst. Das Insektizid Pirimicarb 50 WG aus der Gruppe der Carbamate hemmt die Cholinesterase-Aktivität. Der Wirkstoff wird von den Blättern innerhalb 2 Std. aufgenommen und translaminar im Blattinnern verteilt. Pirimicarb 50 WG wirkt als Kontaktinsektizid und weist eine Dampfphase auf, dadurch werden auch Blattläuse die nicht direkt von der Spritzbrühe getroffen wurden teilweise bekämpft. Mit Zusatz von Netzmitteln im Obstbau wird die Benetzung und Verteilung der Spritzbrühe auf den Pflanzen und damit die Kontaktwirkung gegen Blattläuse verbessert. Die Wirkung erfolgt sehr schnell. Die Wirkungsdauer beträgt ca. 2 Wochen. 3 Stunden nach der Anwendung hat Pirimicarb 50 WG die volle Regenfestigkeit erreicht.

Nützlinge
Pirimicarb 50 WG ist wenig bis nicht schädigend für Raubmilben, Blumenwanzen, Florfliegen und Marienkäfer. Wird aber als schädigend für Brackwespen und Schwebfliegen eingestuft und gilt als gefährlich für Bienen.

Mischbarkeit:
Pirimicarb 50 WG ist mit Fungiziden, Akariziden und Insektiziden mischbar. Bitte jeweilige Hinweise des Mischpartners beachten.

Herstellung der Spritzbrühe:
Spritztank bis zur Hälfte mit Wasser füllen. Pirimicarb 50 WG bei laufendem Rührwerk direkt und langsam in den Spritztank einfüllen. Allfällige Mischpartner erst nach dem vollständigen auflösen von Pirimicarb 50 WG zugeben. Danach restliche Wassermenge auffüllen, Rührwerk bis zum Ende der Behandlung laufen lassen.

Anwenderschutz-Auflagen:
Allgemein:
Beim Ansetzen der Spritzbrühe sind Schutzhandschuhe und eine dicht abschliessende Schutzbrille oder ein Visier zu tragen.
Im Obstbau und Gewächshaus (Salate) sind bei Nachfolgearbeiten in behaldelten Kulturen bis 48 Stunden nach Ausbringung des Mittels Schutzhandschuhe und ein Schutzanzug zu tragen.
Apfel, Kern- und Steinobst, Gemüse Gewächshaus (Salate) und Zierpflanzen: Ansetzten der Spritzbrühe:Schutzhandschuhe + Schutzbrille oder Visier tragen. Ausbringen der Spritzbrühe: Schutzhandschuhe + Schutzanzug tragen. Technische Schutzvorrichtungen während des Ausbringens (z.B. geschlossene Traktorkabine) können die vorgeschriebene persönliche Schutzausrüstung ersetzen, wenn gewährleistet ist, dass sie einen vergleichbaren oder höheren Schutz bieten.

Diverses:
Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen. Von Nahrungsmitteln, Getränken und Futtermitteln fernhalten. Die gesamte Schutzkleidung muss nach Gebrauch gewaschen werden. Mittel und/oder dessen Behälter nicht in Gewässer gelangen lassen. Bienengefährlich.

Keine Anwendung im Siedlungsgebiet. Nur für den berufsmässigen Verwender.